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Yomiuri-Zeitung, 02. Juni 2003 (Montag)
523 Personen großer Chor singt „An die Freude“
Beethovenkonzert in der Stadt Naruto
Intensive Stimmung japanisch-deutscher Freundschaft
In Gedenken an die in Naruto stattgefundene Uraufführung Beethovens
Neunter Sinfonie in Japan fand am 1. Juni in der Stadtkulturhalle
in dem Stadtviertel Muya-cho Minamihama von Naruto das „22.
Konzert von Beethovens Neunter Sinfonie“ (mit Unterstützung
von u.a. des Zeitungsverlages Yomiuri, Osaka) statt. Zusammen mit
einer Sopransängerin aus Deutschland nahm ein 523 Personen
starker Chor aus allen Gegenden und Landesteilen Japans teil. Unter
einer intensiven Stimmung japanisch-deutscher Freundschaft wurde
ein Publikum aus rund 1500 Personen verzaubert.
In Gedenken an die damalige erste Aufführung von Beethovens
Neunter Sinfonie von deutschen Kriegsgefangenen des Kriegsgefangenenlagers
Bando (heutiger Stadtteil Oasa-cho von Naruto) am 1. Juni 1918,
findet seit Bestehen der Stadtkulturhalle von Naruto im Jahre 1982
dort alljährlich ein Konzert der Neunten Sinfonie statt.
Nach über 80 Jahren seit der damaligen Uraufführung wurde
die Stimmung japanisch-deutscher Freundschaft bei dem diesjährigen
Konzert in der Stadtkultur- halle zudem durch einen Weinauschank
mit deutschem Wein und einer Austellung mit Fotos aus damaliger
Zeit des Kriegsgefangenenlagers gesteigert.
Dieses Mal nahmen, wie im Vorjahr bereits auch, die Sopransängerin
Almuth Marianne Kroll aus Hannover, Mitgliedern der „Naruto
Chorvereinigung der Neunten Sinfonie“ (Non-Profit-Organization)
sowie Liebhaber der Neunten Sinfonie von außerhalb der Präfektur
teil. Bei seiner Begrüßungsansprache vor Konzertbeginn
erklärt Oberbürgermeister Kamei, auch Vorsitzender der
„Naruto Chorvereinigung der Neunten“, dass „wenn
es in Naruto keine Konzerte gäbe, die Neunte in Japan nicht
so verbreitet wäre, wie sie es heute ist.“ Danach wurde
das Konzert mit dem Tokushima-Sinfonieorchester eröffnet. Als
der über 500 Personen starke Chor, der auf der Bühne Platz
eingenommen hatte, sich zu seinem Einsatz erhob, erreichte Stimmung
in der Halle seinen Höhepunkt. Mit Konzertende wurde der große
Chor in einen fast 20 minütigen Applaus eingehüllt, so
als bebte die ganze Halle.
Nach Konzertende erzählt Sopransängerin Kroll: „
Es war für mich das dritte Mal, dass ich mit dem japanischen
Chor zusammen singe, doch dieses Mal war es für mich ein besonders
erfrischendes Erlebnis. Viele der Leute hier sind zu Freunden für
mich geworden. Und es ist großartig, dass durch die Musik
die Freundschaft zwischen zwei Ländern vertieft werden kann.“
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